
Pressegespräch
Mittwoch, 15. Juni 2022
Eröffnung
Donnerstag, 16. Juni 2022
Ausstellungsdauer
17. Juni – 30. Oktober 2022
Zusammengefaltete stählerne Feuerleitern amerikanischer Hochhäuser, verformte Wendeltreppen, die nirgends hinführen, zerknautschte Zäune inklusive betonierter Verankerung oder ganze Gitterwände mit Stahltoren, die anthropomorph geformt und hängend nurmehr dysfunktionale Referenten ihrer ursprünglichen Bestimmung zu sein scheinen. Vertraut und doch fremd wirken die raumgreifenden Installationen Monika Sosnowskas, die durch Manipulation und Verformung von Stahlträgern, Beton, Rohren und anderen Baumaterialien eine ästhetische Eigenheit im institutionellen Kunstkontext erreichen. Sosnowska eignet sich die Charakteristika der Materialien an, indem sie nach der Herstellung von Bauelementen deren Funktion durch Biegen, Zerren, Strecken und Brechen wieder ad absurdum führt.
Die künstlerische Arbeit Sosnowskas bildet ihre Beschäftigung mit Architektur und den sie konstituierenden Elementen, aber auch mit der Irritation unserer täglichen Erfahrung und Wahrnehmung ab. Sie erarbeitet eine sehr eigene, im besten Sinne wiedererkennbare und reproduzierbare Formensprache, deren Kernelemente Tendenzen des polnischen Konstruktivismus der 1930er Jahre, internationale Phänomena minimalistischer und konzeptueller Kunst der 1950er und 1960er Jahre sowie der modernistischen Architektur Osteuropas in ihren Gegensätzen und Wiedersprüchen adressieren und thematisieren. Gebäude werden als Orte des Erlebten, Orte der Erinnerung verstanden – mit all ihren geschichtlichen, politischen, psychologischen und anthropologischen Markierungen, die der Architektur im Laufe der Zeit zugefügt werden.
Sosnowska wurde 1972 in Ryki, Polen, geboren. Sie erlebte den Wandel des politischen Systems ihres Heimatlandes vom Kommunismus zur Demokratie und die starken gesellschaftlichen Auswirkungen. 2003 erlangte sie mit ihrer Arbeit „The Corridor“, einer Intervention im Rahmen der Arsenale-Ausstellung der 50. Biennale von Venedig, internationales Ansehen. Vier Jahre später vertrat Sosnowska Polen auf der 52. Biennale von Venedig mit der monumentalen Installation „1:1“.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Die Bilddateien stehen Ihnen im Rahmen der Ankündigung und Berichterstattung zur Ausstellung „Fatigue“ von Monika Sosnowska im Kunstraum Dornbirn (17. Juni – 30. Oktober 2022) zur Verfügung.
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Sollten Sie Fragen zum Kontext, Gebrauch und Inhalt der Bilder haben, wenden Sie sich bitte Sina Wagner, sina.wagner@kunstraumdornbirn.at.