Press Preview
Mittwoch, 11. Dezember 2024, 10:30 Uhr
Eröffnung
Donnerstag, 12. Dezember 2024, 19 Uhr
Künstlerinnengespräch
Freitag, 13. Dezember 2024, 14 Uhr
Mit Katharina Fitz, Ursula Palla, Judith Saupper und Lucie Schenker
After-Work-Tour
Donnerstag, 6. Februar 2025, 18 Uhr
Familiennachmittag: Aktionsführung und offenes Atelier
Samstag, 22. Februar 2025, 14-17 Uhr
mit Christa Bohle, für Erwachsene mit Kindern rund um 6 Jahre
weitere Informationen finden Sie hier
Anmeldung bis 18. Feb 2025 unter office@kunstraumdornbirn.at
Katharina Fitz www.katharinafitz.com
Ursula Palla www.ursulapalla.kleio.com
Judith Saupper www.judithsaupper.com
Lucie Schenker www.lucieschenker.kleio.com
Freitag, 13. Dezember 2024
Offizielle Eröffnung „Heimspiel“ im Kunstmuseum St. Gallen
Eröffnung Kunst Halle St. Gallen
Samstag, 14. Dezember 2024
Eröffnung Kunsthaus Glarus
Sonntag, 15. Dezember 2024
Eröffnung Webmaschinenhalle Werk2 Arbon
28. und 29. Dezember 2024, 10 bis 17 Uhr
11. und 12. Januar 2025, 10 bis 17 Uhr
Für weitere Informationen zu den Ausstellungsorten, Offenen Ateliers und allen Veranstaltungen besuchen Sie bitte www.heimspiel.tv
Im Rahmen von „Heimspiel 2024“ zeigt der Kunstraum Dornbirn unter dem freien Titel „Ort und Raum“ mit Katharina Fitz, Ursula Palla, Judith Saupper und Lucie Schenker vier bildhauerische Positionen unterschiedlicher Generationen. In Werkgruppen werden die skulpturalen und installativen Arbeiten in der offenen Architektur der historischen Montagehalle in einen spannenden Dialog gesetzt. In der Verschiedenartigkeit der künstlerischen Ansätze, sowie der jeweiligen Form und Ästhetik der Werke, berühren die Künstlerinnen vielfältige Themen der Architektur, Raumnutzung und -definition – vom städtischen zum natürlichen Raum, vom öffentlichen zum privaten oder vom Atelier zum Ausstellungsort.
Die Ausstellung entstand unter einer für den Kunstraum Dornbirn unüblichen Voraussetzung: Die konzeptionelle Grundlage für „Heimspiel“ und alle im Rahmen dessen kuratierten Ausstellungen ist eine geografische Komponente. Die Künstler:innen konnten sich auf Grund gegebener Bezüge zu den ausgewiesenen Ländern und Schweizer Kantonen um eine Ausstellungsbeteiligung bewerben.
Die zweite grundlegende Bedingung für die Konzeption der Ausstellung ist der spezielle Ausstellungsraum des Kunstvereins. Im Fall der historischen Montagehalle mit den umlaufenden Sprossenfenstern, den natürlichen Lichtbedingungen und den klimatischen Verhältnissen wird die Architektur mit ihren Gegebenheiten zu einem bestimmenden Faktor für die Auswahl künstlerischer Positionen und der jeweiligen Werke. Die vom Raum abgeleitete programmatische Spezialisierung des Kunstraum Dornbirn auf raumgreifende Installationen und Skulpturen ist dann besonders spannend, wenn die Künstler:innen sich in den Dialog mit der Architektur begeben und ihn in ihrer Arbeit wirksam werden lassen.
Fitz, Palla, Saupper und Schenker beschäftigen sich auf verschiedenartige Weise mit Orten und Räumen in unterschiedlichen Kontexten, so wie beispielsweise der individuellen und gesellschaftsrelevanten Nutzung und Definition ebendieser. Wir werden durch die Arbeiten mit den Sphären des städtischen Raums ebenso zu tun haben wie mit dem natürlichen Raum und unserer Rolle darin. Vom Atelier als Produktionsort geht es hin zum institutionellen Ausstellungsort und der Frage, wie Raum durch Kunstwerke physisch gefüllt, inhaltlich geformt und neu strukturiert werden kann. Es geht um das konkret lokalisierbare ebenso wie um das fiktionale Momentum von Ort und Raum, um das bestehende oder das neu konstruierte Verhältnis von Natur und Mensch und immer um die Suche nach einer konkreten Form des schwer Greifbaren oder Unsagbaren.
Alle vier Künstler:innen erarbeiten ihre bildhauerischen Formen und Sprachen durchaus divers und sehr eigenständig, teils gegensätzlich – beispielsweise faktenbasiert oder der reinen ästhetischen Raumerfahrung unterworfen. Es sind künstlerische Ansätze, welche die verschiedenen Ästhetiken gekonnt beherrschen und sich gegenseitig ergänzen oder kommentieren können. Die Ausstellungsstücke lassen durch die handwerkliche und konzeptuelle Qualität und Konsequenz den Ausstellungsbesuch zu einem lustvollen Erleben werden, das unsere Sicht auf die oftmals abstrakten Begriffe von „Ort“ und „Raum“ erweitern und neu ausrichten kann.
Im Folgenden finden Sie einen kurzen Einblick in das Format „Heimspiel“ sowie in die künstlerische Arbeit von Katharina Fitz, Ursula Palla, Judith Saupper und Lucie Schenker.
Alle drei Jahre verbindet „Heimspiel“ Kunstschaffen aus sieben Ländern und Kantonen an fünf Ausstellungsorten. „Heimspiel“ bietet eine Plattform für Künstler:innen aus Vorarlberg und dem Fürstentum Liechtenstein sowie den Kantonen Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden, Glarus, St. Gallen und Thurgau. Das länderübergreifende Ausstellungsformat zeigt die Vielfalt bildender Kunst in der Region, und vernetzt Kunstschaffende und Institutionen. Die nächste Ausgabe von Heimspiel findet von 14. Dezember 2024 bis 2. Februar 2025 im Kunstraum Dornbirn, Kunsthaus Glarus, Kunstmuseum St. Gallen, in der Kunst Halle St. Gallen und in der Webmaschinenhalle Werk2 in Arbon statt. https://heimspiel.tv/informationen/
Mit „Heimspiel“ 2024 nimmt der Kunstraum Dornbirn zum dritten Mal an dem grenzübergreifenden Ausstellungsformat Teil, welches eine Plattform des Schaffens im Bereich der Bildenden Kunst in Vorarlberg, dem Fürstentum Liechtenstein sowie den Kantonen Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden, St. Gallen, Thurgau und Glarus bietet.
„Heimspiel“ ist ein etabliertes grenzüberschreitendes Ausstellungsformat im Vierländereck, in welchem sich die teilnehmenden Kantone und Länder im Auftrag der Sichtbarmachung heimischen zeitgenössischen Kunstschaffens zusammenschließen. Institutionen mit internationaler Ausrichtung öffnen unter dieser Leitlinie alle drei Jahre ihre Programmatik für Gruppenausstellungen mit Künstler:innen mit Bezug zu den Ländern und Kantonen, die durch Einreichung zu einer öffentlichen Ausschreibung eingeladen werden, ihre Arbeiten zu präsentieren.
Fünf von der Trägerschaft ausgewählte Kulturinstitutionen zeigen ab 13. Dezember 2024 jurierte und kuratierte Ausstellungen aus dem Portfolio an Bewerber:innen. Ausstellungsorte sind neben dem Kunstraum Dornbirn das Kunstmuseum St. Gallen und die Kunst Halle Sankt Gallen, die Webmaschinenhalle Werk2 in Arbon des Kunstmuseums Thurgau und das Kunsthaus Glarus. Renommiertes wie Neues, Bewährtes wie Experimentelles hat gleichermaßen seinen Platz. Außerdem gibt es zwei Wochenenden der „offenen Ateliers“, an denen alle teilnehmenden Künstler:innen eingeladen sind ihre Arbeitsorte für das Publikum zu öffnen.
Katharina Fitz’ Installationen zeugen von einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Material, häufig verwendet sie Gips, Latex, Holz, Keramik, aber auch Ratschenbänder, Schaumstoff oder Sackleinen. Darin liegt die besondere Ästhetik der Arrangements und Werke, denn sie machen die Betrachtenden zu Zeugen eines künstlerischen Herstellungsprozesses, der sich für die schlussendliche Form an industriellen Verfahren und deren Zuständen zwischen Anfang und Ende orientiert. Der Bezug zur umgebenden Architektur hat hier nicht nur Einfluss auf das Formenvokabular, was eine spannende Wechselwirkung zwischen Skulptur und Raum herstellt. Die Künstlerin verknüpft durch ihre Settings auch die Räume des Künstlerinnenstudios und der Ausstellungssituation. Betrachtende können das Gefühl intimer Einblicke erhalten, gleich einem Blick hinter die Kulissen. Die Begegnung mit etwas „nicht Fertigem“ im institutionellen Kontext bewirkt darüber hinaus ein eigenes Weiterdenken und verführt zu der Frage, welche Funktion die vermeintlichen Geräte, Maschinen oder Gefäße wohl irgendwann erfüllen könnten.
Katharina Fitz ist 1985 in Dornbirn, Vorarlberg, geboren, sie lebt und arbeitet seit 2016 in Nottingham, UK, wo sie 2016–19 an der Nottingham Trent University Bildende Kunst studiert hat. 2006–2008 studierte Fitz Film und Fotografie an der Hochschule Sant Ignasi de Barcelona und arbeitete dann bis 2016 als Fotografin und Videoredakteurin in Berlin.
Ursula Pallas künstlerisches Schaffen stellt den Menschen mit seinem Wirken in der Welt sowie seiner Verantwortung für die Umwelt und der Beziehung zu Flora und Fauna in den Mittelpunkt. Durch die Verwendung verschiedener Medien und den Gebrauch von beispielsweise vergänglichen (Natur-)Materialien thematisiert der Künstlerin unter anderem Wirklichkeitskonstruktionen auf eine bildnerisch poetische Art und Weise. Die Grundlage jeder künstlerischen Arbeit sind Recherche und Wissensaneignung, welche im Spektrum von raumfüllenden Videoarbeiten bis hin zu kleinformatigen skulpturalen Installationen jeweils Ausdrucksformen erhalten, die auf sinnliche, manchmal ironische und immer erzählerische Weise eine Facette dieser fragilen Symbiose aus Mensch und Umwelt zugänglich machen.
Ursula Palla, geboren 1961 in Chur, Graubünden, lebt und arbeitet in Zürich. Von 1989 bis 1992 besuchte sie die F+F Schule für Kunst und Design in Zürich mit Schwerpunkt Zeichnung und Malerei. 1994–2002 war sie Mitglied bei Cooperation Projekt X (cpx), der ersten Performancegruppe in der Schweiz, welche den Einsatz des Computers zum Bestandteil der Arbeiten machte.
Judith Saupper interessiert die Dimension des Unsicht- und Unsagbaren, dem sie in ihren ausgedachten Gebilden, Architekturen und Topografien eine bildnerische Gestalt gibt. Jedoch verbleibt das Werk nicht im Fiktiven oder gar Abstrakten. Es verschränkt sich vielmehr mit unserer Lebensrealität, weil es diese bildlich zum Anlass nimmt und gleichzeitig inhaltlich fundiert befragt. Saupper verstrickt beides – Realität und Fiktion – in so verschiedenen Medien wie Zeichnung, Grafik, Fotografie, Skulptur, architektonischem Modell und Soundinstallation. Die Schnittstellen sind formal fließend und werden verbunden durch die Erzählungen unserer Gegenwart. Dabei widmet sich die Künstlerin solchen Fragen wie jener nach den Missverständnissen zwischen Mensch und Tier oder dem gesellschaftlich definierten Symbolwert von Privathäusern, der unmöglichen oder doch erreichbaren Darstellbarkeit von Gefühlen und den Auswirkungen eines möglichen Wegfalls von gesamtgesellschaftlich akzeptierten Glaubenssätzen.
Judith Saupper wurde 1975 in Feldkirch, Vorarlberg, geboren, sie lebt und arbeitet in Parisdorf, Niederösterreich. 2004 schloss sie das Studium für Bühnen- und Filmgestaltung an der Universität für angewandte Kunst in Wien ab.
Lucie Schenkers Installationen aus Textilien oder Drahtgeflechten kommen leichtfüßig und luftig daher. Gerollte engmaschige stählerne Gewebe, die in ihrer Anmutung starken Textilien ähnlich sind, schwingen sich in die Höhe, stehen in Wellen gebogen oder in Faltungen verschränkt auf dem Boden. Schenker formt aus diesen Strukturen der Materialien fließende Linien, die sie wie dreidimensionale Zeichnungen in den Raum setzt. Die Arbeiten erlauben Durchblicke durch das Material und setzen sich damit in Beziehung zur umgebenden Architektur. Die Künstlerin entwickelt seit Mitte der 1970er Jahre eine poetische Art der skulpturalen Sprache, welche Gegensätze wie Leichtigkeit und Schwere oder Themen wie Transparenz und Objekthaftigkeit sowie deren Erfahrung im Raum aufgreift. Schenker bearbeitet diese Themen in abstrakter Manier sowie in Abstimmung auf den jeweiligen Raum und macht sie so herrlich leicht verdaulich und lustvoll ästhetisch erfahrbar.
Lucie Schenker wurde 1943 in Oberbüren, St. Gallen, geboren. 1960–1964 absolvierte sie an der Schule für Textiles Gestalten in St. Gallen eine Ausbildung zur Textilentwerferin und übte diesen Beruf bis 1968 aus. Die erste Hälfte der 1970er Jahre arbeitete sie mit Industriedesign sowie grafischen Illustrationen in der Textil- und Papierindustrie, seit 1975 ist sie freischaffende Künstlerin. 1988–1992 hatte Schenker eine Lehrtätigkeit an der Schule für Textiles Gestalten inne, außerdem lehrte sie 1989–1992 an der Schule für Gestaltung in der Klasse Form–Farbe–Raum.
Die ausführliche Pressemitteilung können Sie hier herunterladen.
Die Bilddateien stehen Ihnen im Rahmen der Ankündigung und Berichterstattung zur Ausstellung „Heimspiel“ im Kunstraum Dornbirn (13. Dez 2024 – 2. März 2025) zur Verfügung.
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