Urs-P. Twellmann

Forstrevier 3

Urs-P. Twellmanns Atelier ist groß: Er arbeitet – so hat er einmal verlautbart – überall, wo es Holz gibt.
Wenn er auf Reisen geht, besorgt sich der Schweizer vor Ort einen Kleinbus, eine Kettensäge und
eine Landkarte. Dann durchforstet er die Landschaft – Südafrika, Japan, Australien und die USA waren
nur einige seiner zahlreichen Ziele – nach Bäumen. Aus der Materialität des Holzes heraus entwickelt
Twellmann seine skulpturalen Arbeiten, die er als ephemere Zeichen in der Landschaft stehen lässt.
Bloß eine Fotografie zeugt von deren Existenz.

Bei der Herstellung seiner Kunstwerke, auf die Twellmann statt des Terminus „Land Art“ lieber jenen
der „Art in Nature“ angewendet wissen will, geht er nach dem Prinzip des Trial and Error vor, nicht
nach einer mathematisch präzisen Konstruktion. So entstehen etwa Kugeln aus Fichtenzweigen, Türme
aus Baumstämmen, aus denen Äste herausragen oder Miniaturen aus ineinander geschachtelten
Formen. Aber auch die physikalischen Prozesse der Natur spielen eine Rolle in der Herstellung seiner
Kunstwerke, etwa, wenn sich planes Holz bei der Trocknung in welliges verwandelt.

Der Kunstraum Dornbirn zeigt eine Auswahl der prägnantesten Arbeiten Twellmanns. Zudem ver-
barrikadiert er den Raum mit einer Holzmauer – die Ingredienzien dafür werden aus den umliegenden
Wäldern besorgt. Twellmanns Arbeitsmethode wird in einer für den Kunstraum erarbeiteten Installation
sichtbar.

Urs-P. Twellmann, 'Fortsrevier 3', 2007, © the artist

Katalog

Urs-P. Twellmann
Forstrevier 3

Text und Interview von/mit Nina Schedlmayer und Urs-P. Twellmann
Herausgeber Kunstraum Dornbirn
Zweisprachig (Deutsch/Englisch)
32 Seiten mit rund 40 Abbildungen
Paperback, 21 x 29,5 cm
Euro 15.- / SFr 27.-
ISBN 3-939738-67-1
erschienen im Verlag für moderne Kunst Nürnberg, 2007